Wir sind viele – aber wir sind getrennt. Und genau das hält uns schwach.
2020, Die große Krise. Die einen ignorieren sie, die anderen schreien nach Aufarbeitung. Aber wer richtet den Blick auf das, was unsere Freiheit wirklich braucht?
Etwas hat sich verändert.
Nicht laut. Nicht offiziell. Aber spürbar. Die Widersprüche liegen offen.
Das Vertrauen in Politik und Medien – gebrochen.
Aber wir können kaum etwas tun, weil wir immer noch gegeneinander stehen.
Gespalten von einem Zauber, der längst vergangen ist.
Die einen wollen vergessen. Die anderen fordern Aufarbeitung.
Ja – Aufarbeitung ist wichtig. Gerechtigkeit soll ihren Lauf nehmen und wer betrogen, gelogen, gedealt hat, soll sich verantworten.
Aber: Wenn die nächste Krise kommt – und sie wird kommen – dann bringt es meiner Familie nichts, wenn jemand für 2020 im Gefängnis sitzt.
Wenn dann die Lieferketten reißen und meine Frau und meine Tochter Hunger haben, bringt es mir nichts, dass jemand im Gefängnis sitzt.
Ich brauche Nahrung. Ich brauche Verbindung.
Ich brauche Menschen um mich, die Verantwortung tragen.
Deshalb ist für mich die entscheidende Frage nicht:
Wer bekommt, was er verdient?
Sondern:
Was braucht es jetzt – damit wir wirklich frei sein können?
Das Echo der Wahrheit
Wir saßen am Kaffeetisch, meine Tochter spielte draußen mit den Hunden.
Das Gespräch im Hintergrund rauschte an mir vorbei – bis ich plötzlich hellhörig wurde.
„Naja, heute wissen wir ja, dass das alles für’n Arsch war mit der Impfung“,
sagte mein Schwager. Einfach so.
Kein Trotz. Kein Zögern. Nur ein Satz, beiläufig hingeworfen,
aber in mir schlug er ein wie ein Donnerschlag.
Ich sagte nichts. Ich lauschte.
Denn bis zu diesem Moment dachte ich, wir wären immer noch allein. Immer noch „die Anderen“.
Aber dieser Satz war wie ein Echo. Leise. Spät. Aber hörbar.
Mir wurde klar:
Wir sind längst mehr, als wir glauben.
Vielleicht ist die Spaltung längst vorbei – aber weil keiner darüber spricht, tun alle noch so als ob.
Weil Schuld und Scham uns leise gemacht haben. Weil Stolz uns auf Abstand hält.
Und so fühlen wir uns weiter getrennt, obwohl wir längst dieselbe Wahrheit spüren.
Wir sind viele. Aber wir sind getrennt und genau das hält uns schwach.
Was uns noch trennt
Vielleicht tragen wir alle denselben Schmerz und glauben nur, wir wären allein damit. Die einen schämen sich, die anderen schweigen aus Enttäuschung.
Viele haben Fragen, aber niemand will sie laut stellen.
Denn wer den ersten Schritt macht, macht sich verletzlich.
Wer zurückrudert, fürchtet, verurteilt zu werden. Wer offen bleibt, fürchtet, wieder ausgelacht zu werden.
So sitzen wir alle in derselben Unsicherheit und glauben, sie trenne uns.
Dabei ist es längst nicht mehr die Haltung, nicht mehr das Wissen, nicht mehr Recht oder Unrecht – es ist nur noch das Schweigen.
Wenn wir so weiter machen:
Die letzten Jahre haben etwas gezeigt, das viele von uns lange nicht wahrhaben wollten:
Wir waren nie so frei, wie wir dachten.
Es war nicht Freiheit, sondern Stabilität.
Es war nicht Mündigkeit, es war Vertrauen in äußere Systeme.
Als die Angst kam, haben viele nicht hinterfragt – sondern gehorcht. Nicht aus Bosheit, nicht aus Dummheit. Sondern aus Überforderung.
Ich sage das nicht von oben herab. Ich hatte damals ein Privileg und eine Narbe, die mich klar positioniert haben.
Mein Privileg war Zeit. Zeit, mich wirklich mit der Thematik zu beschäftigen, Studien tatsächlich zu lesen und zu vergleichen.
Die Narbe: mein kleiner Bruder, der 1996 einen Impfschaden erlitt (offiziell anerkannt) und seitdem geistig schwerstbehindert ist.
Vielleicht war es genau diese Kombination, die mich damals aufmerksamer gemacht hat. Wenn ich ehrlich bin, hätte mein Leben ganz anders verlaufen können. Vielleicht hätte ich auf “der anderen Seite” gestanden, wenn ich nicht diese zwei Dinge gehabt hätte und genau das führt mich zu dem, was mich heute wirklich beschäftigt:
Nicht, wer damals was gesagt hat – sondern was passiert, wenn wir so weitermachen wie bisher.
Heute ist das Vertrauen in Politik und Medien zerstört. Was bleibt, ist Unsicherheit. Orientierungslosigkeit. Ein leerer Raum und eine verunsicherte Masse.
Ohne Richtung, ohne Vertrauen und ohne Ziel.
Wenn du glaubst, gelenkte Angst sei gefährlich, dann schau, was passiert, wenn die Angst niemandem mehr folgen kann.
Dann kommt nicht Gehorsam. Dann kommt Chaos.
Und wenn das Chaos nur groß genug ist, kommt irgendwann …
Die eigentliche Frage
„Teile und herrsche.“ So alt, so bekannt, so wirkungsvoll.
Diese Spaltung war kein Zufall. Sie war kein Nebeneffekt, sondern ein gezielter Bruch. Ein Riss, der uns voneinander getrennt hat - nicht nur politisch, sondern tief in unseren Beziehungen.
Denn was damals wirklich vorgefallen ist, ist nichts Mystisches:
Eine ganze Gesellschaft wurde in Angst versetzt.
Und Angst macht Menschen lenkbar.
Nicht dumm, nicht böse – lenkbar.
In Richtungen, die sie ohne Angst nie gewählt hätten.
Heute stehen wir vor den Trümmern dieses Moments.
Auf der einen Seite: Menschen, die damals ausgegrenzt wurden und den Schmerz noch immer tief in sich tragen.
Auf der anderen Seite: Menschen, deren Vertrauen zutiefst missbraucht wurde – von Politik und Medien.
Und jetzt stehen wir vor einer Frage, die tiefer geht als alle Debatten:
Wollen wir Gerechtigkeit – oder wollen wir Freiheit?
Gerechtigkeit, so wie wir Menschen sie verstehen, bedeutet Strafe. Bedeutet Recht haben. Reue. Vergeltung.
Aber wer Gerechtigkeit in diesem Sinn sucht, wird aus den Trümmern nur neue Mauern errichten.
“Möchtest du Recht haben oder glücklich sein?”
Wer auf Recht besteht, verliert oft die Chance auf Verbindung.
Freiheit dagegen bedeutet etwas anderes:
Es bedeutet, zu vergeben.
Nicht zu vergessen – sondern zu verwandeln.
Die Beziehung wieder aufzunehmen.
Nicht, weil alles gut war.
Sondern weil wir wissen, wie leicht Angst den Menschen in die Irre führt.
Und weil wir uns weigern, dieselbe Angst noch einmal die Macht übernehmen zu lassen.
Meine Einladung an Dich
Wenn du Freiheit willst, dann musst du jemand werden, dem “man” beim nächsten Mal vertraut.
Das heißt nicht, lauter zu schreien und auch nicht klüger zu argumentieren.
Sondern:
Beziehungen aufzubauen.
Ein gutes Leben zu führen.
Ein Vorbild zu sein – ohne mit dem Finger auf Andere zu zeigen.
Wenn du der bist, der immer noch nach Gerechtigkeit sucht, wirst du keine Türen öffnen.
Aber wenn du beginnst, sichtbar anders zu leben: verbunden, klar, mitfühlend und erfolgreich, dann entsteht etwas Neues.
Vielleicht nur in deinem Haus. Oder in deiner Straße.
Aber wenn das gelingt, dann ist da eine Zelle.
Ein Feld. Ein Ort, an dem alles gut ist. Trotz allem.
Und wenn es nicht nur eine gibt, sondern hundert. Oder tausend.
Dann wird beim nächsten Mal die Angst nicht mehr das letzte Wort haben.
Dann wenden sich die Menschen nicht an Politiker.
Sondern an uns.
Ich kann nicht anders
Ich weiß, dass das, was ich hier beschreibe, nicht einfach ist. Es bedeutet, auszubrechen aus äußeren Strukturen und den eigenen inneren Ketten, aus Angst, Mangel und Gewohnheit. Es bedeutet, Möglichkeiten zu finden, wo scheinbar keine sind.
Es bedeutet, sich ein Leben zu schaffen, in dem Zeit und Ressourcen übrig sind – nicht für Konsum, nicht für Ablenkung, sondern um sie in den Dienst zu stellen: den Dienst der Freiheit.
Mir verlangt dieser Weg manchmal alles ab. Ich habe Familie, Tiere, einen Hof, einen Alltag, der keine Lücken lässt. Sowohl meine Nächte als auch meine Tage scheinen zu kurz.
Und trotzdem: Ich kann nicht anders. Ich kann nicht hinnehmen, dass das, was uns “da draußen” gerade geboten wird, die einzige Option sein soll.
Was es jetzt braucht
Wenn du diese Zeilen bis hierher gelesen hast, dann weißt du: Es geht nicht um Helden. Es geht um Verantwortung. Und die beginnt im Kleinen. Bei dir. Bei mir.
Was es jetzt braucht, ist nicht noch mehr Meinung, nicht noch mehr Empörung – sondern Menschen, die sich entscheiden, sichtbar anders zu leben.
Die ihr Leben so gestalten, dass Energie bleibt – für Familie, Nachbarn, Gemeinschaft.
Die anfangen, echte Beziehungen aufzubauen.
Die Räume schaffen, in denen Vertrauen wächst.
Die nicht jammern, sondern handeln.
Die sich innerlich sortieren – und äußerlich Strukturen schaffen, die tragen.
Zellen der Freiheit
Ich glaube, dass wir die Welt nicht retten müssen. Aber wir können sie verwandeln, durch Zellen, die lebendig sind.
Ein Haus. Eine Straße. Ein Dorf.
Ein Ort, an dem Menschen wieder Teil von etwas sind. Wo Kinder sicher aufwachsen. Wo Essen angebaut und geteilt wird. Wo Nachbarn miteinander sprechen. Wo Krisen nicht spalten, sondern verbinden.
Wenn es solche Orte gibt – hundert, tausend, viele – dann braucht es keine zentrale Kontrolle mehr. Dann braucht es kein System, das uns künstlich zusammenhält. Weil wir es selbst tun.
Nicht perfekt. Aber wach. Echt. Miteinander.
Und was mich angeht – genau das ist mein Weg.
Bist du bereit?
Ich glaube nicht, dass ich der Einzige bin. Ich glaube, dass viele noch still sind, weil sie, wie ich auch, erst einmal für sich und ihre Familie sorgen müssen.
Ich hoffe, dass dieses Schreibprojekt irgendwann auch meine Familie tragen kann.
Für jetzt habe ich es geschafft, mir Zeit freizuschaufeln. Eine, manchmal zwei Stunden am Tag.
Um das hier zu tun:
Diese Gedanken nicht nur irgendwie aufzuschreiben, sondern - hoffentlich - einzupflanzen.
Als Impulse. Als Einladung. Als Keim.
Wenn sie nur in einem Menschen etwas bewegen, dann war es das wert.
Vielleicht ist genau jetzt der Moment für dich?
Nicht für große Reden. Sondern für die Frage:
Was ist der nächste Schritt?
Wir sehen uns auf der anderen Seite.
Herzlichst,
Dominik Alexander



Vorbild sein ist wichtig. Ich kann nicht in allen Dingen Vorbild sein. Ich kann mir aussuchen, was mir wichtig ist.
Die Polarisierung zwischen "Gerechtigkeit oder Freiheit" verstehe ich nicht.
"Leben so gestalten, dass Energie bleibt – für Familie, Nachbarn, Gemeinschaft." – da bin ich voll mit an Bord!
"Zellen der Freiheit" – das erinnert mich ein bisschen an diese ökologische Gemeinschaft in Sachsen-Anhalt "Sieben Linden". Ich habe letzten Sommer in einem Airbnb bei einem Bauern übernachtet, der davon schwärmte. Er hat ein paar Tage da hospitiert und Workshops gemacht. Coole Sachen machen die da: von Permakultur und nachhaltiger Landwirtschaft über Conscious Living und alternative Ökonomie zu Breathwork und Biodanza. Meinst du sowas?