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Avatar von Conrad Knittel

Wir haben langsam damit begonnen. Irgendwie ist es schwer, manchmal ohne zu wissen, warum eigentlich. Alle sind so ans Einzelkämpfertum gewöhnt, so auch wir.

Wir kriegen jetzt Gemüse von einem Hof in der Nähe und wir tauschen Eier mit Nachbarn gegen Brennholz. Kinderbetreuung durch die Nachbarn? ;) Ich bin neidisch. Aber wir hätten es organisieren können und haben es nicht getan. Naja, wir wachsen da noch rein.

(Vorletztes Jahr waren wir mit den Kindern bei einer reinen Elterninitiative statt Kindergarten. Die hat nicht gut funktioniert, weil die meisten Eltern eigentlich überlastet waren und dadurch alle möglichst wenig in die Kinderbetreuung investieren wollten. Das war schade. Ich vermute, dass es ein Spiralprozess aus dem Hamsterrad heraus sein muss, dass man nicht zu viel auf einmal von sich oder den anderen wollen darf.)

Vielen Dank für die Anregungen.

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Avatar von Dominik Alexander Raff

Sehr gerne!

Das klingt doch schonmal nach einigen Schritten in die richtige Richtung!

Habt ihr Hühner oder macht ihr Brennholz?

Eine solche Elterninitiative wäre auch mein Wunsch, deine Erfahrung bestätigt mir allerdings, dass der erste Schritt dorthin ist die Eltern zuerst zu entlasten.

Was das genau bedeutet ist natürlich individuell aber allgemein Gesprochen: Mehr Ressourcen für uns Eltern.

Daraus resultiert natürlich die Frage:

"Welche Ressourcen kann ich erschaffen oder geben?"

Für die meisten Männer ist es - glaube ich - Eine Möglichkeit zu finden mit den eigenen Interessen, Fähigkeiten oder im besten Fall der eigenen "Berufung" in möglichst wenig Zeit genug zu verdienen um der eigenen Familie ein gutes Leben zu ermöglichen.

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Avatar von Conrad Knittel

Wir haben fünf Hühner. Ich habe heute für eine Freundin, die auf der Autobahn feststeckte, ihren Sohn aus der Schule mitgenommen. (Ich konnte ihn nicht transportieren, weil mit E-Bike unterwegs, aber wir waren im nahegelegenen Park, bis sie kam. Und darüber hinaus.) Solche Dinge könnte man auch institutionalisieren. Das schafft dann auch mehr Ressourcen für Eltern. Als ich bei dieser Eltern Initiative war, trafen wir uns im Winter auch manchmal bei uns zu Hause. Da hatten wir auch den Gedanken, dass man ja den Gastgebern auch ein wenig Hausarbeit abnehmen könnte. Wäsche zusammenlegen oder so Zeug. Aber fühlte sich für die Gastgeber komisch an.

Das mit dem Job, genug Geld mit nicht zu viel Zeit, ist schon erstrebenswert (und haben wir, immerhin verdienen Lehrer recht gut in Deutschland), aber dann bleibt es — wie viele grüne Ideen — ein Luxusprojekt für die gehobene Mittelschicht. Oder?

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Avatar von Dominik Alexander Raff

Ach cool! =) tolle Tiere!

Ja, Institutionalisierung kann helfen, birgt aber auch u.a. die Gefahr, Verantwortung abzugeben. Da bin ich gespalten.

Zur „Luxuslösung“: Jaein – solange wir im bestehenden Standard denken.

Aber genau da sehe ich die Chance.

Ein Beispiel aus meiner Arbeit: Social-Media-Management für Menschen, die sowieso schon regelmäßig langformatigen Content machen (Podcast, YouTube usw.). Mit den richtigen Prompts lässt sich deren Material so aufbereiten, dass Instagram, LinkedIn, Facebook und Threads fast automatisch laufen – mit 3–5 Stunden Arbeit pro Woche. Das System habe ich gerade für einen Kunden aufgesetzt.

Für den Einstieg sind 500 € im Monate pro Kunde ein No-Brainer. Mit einem Business dahinter (10–30k Umsatz/Monat) liegt der reale Wert eher bei 1.000–1.500 €. Zwei Kunden, 10–12 Stunden Arbeit, ergeben mittelfristig 2–3k Einkommen. Kein Luxus, aber genug für die Familie – und vor allem Zeit für Gemeinschaft, Haus und Hf.

Und das Schöne: Marketing Fähigkeiten sind nicht nur Mittel zum Zweck. Es ist gleichzeitig die Basis, um sich später mit der eigenen Berufung oder einem Gemeinschaftsprojekt sichtbar zu machen.

Die gehobene Mittelschicht hat es da paradoxerweise schwerer – weil ihr Standard oft bei 4k und mehr liegt. Das zu erreichen dauert etwas länger und ist wesentlich schwerer "nebenher".

Ein Beispiel von vielen, wie wir uns neue Wege schaffen können die uns tragen können =)

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Avatar von Conrad Knittel

Ja, ich finde es absurd, weil wir im Studium mit unter 1500€ (zu zweit) auskamen und im Ref 2500€ krasser Luxus war, und jetzt verdienen wir deutlich mehr (und sind zu viert), aber gefühlt ist es weniger Luxus xD obwohl wir nicht einmal teure (oder überhaupt) Hobbys frönen. Haus gekauft halt…

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