Du bist nicht verloren – du stehst an einer Schwelle
Wenn du denkst, du bist gescheitert – lies das. Denn nicht nur du stehst an einer Schwelle. Die Welt wartet auf Menschen, die jetzt mutig vorangehen.
Mit 31 Jahren fühle ich mich immer noch oft wie ein Versager, weil ich "es" immer noch nicht geschafft habe.
Kennst du dieses Gefühl?
Zwischen vier und fünf Uhr morgens, wenn alles noch still ist, setze ich mich an den Schreibtisch.
Jeden Tag. Seit einem Jahr.
Ein Jahr ist jetzt vergangen, seit ich (wieder) angefangen habe, meine Selbstständigkeit aufzubauen. Ohne zu wissen, was es überhaupt werden wird.
Ich wusste nur, so kann es nicht weitergehen. Irgendetwas fehlt!
Der Schatten, den keiner sieht.
Und ja – ich weiß, wie sich das liest.
"Ein Jahr ist vergangen."
Klingt stark. Klingt diszipliniert.
Aber was sich in Wahrheit durchzieht, ist etwas anderes:
Zweifel. Scham.
Und das Gefühl, immer noch nicht angekommen zu sein.
War ich einfach zu "sprunghaft"?
Zu "unstet"?
Schon mit Mitte 20 hatte ich 16 verschiedene "Businesses" versucht und ein Studium erfolgreich abgebrochen. Keine Ausbildung.
2021 begann die wohl turbulenteste Zeit meines Lebens.
Zwei Jahre lang war ich ohne wirkliches Zuhause. Ein Ferienhaus, ein Seminarhaus, zu Gast, im Van, im Wohnwagen.
Von Projekt zu Projekt. Von Ort zu Ort.
Ich war schon immer bereit, neue Wege zu gehen.
Der Anker
2023 kamen wir endlich auf unserem Hof an.
Meine Tochter war gerade drei Monate alt.
Endlich wieder Stabilität – dachte ich.
Doch es wurde nicht leichter.
Ich wollte mein Business neu aufbauen, wirklich.
Aber die Wahrheit ist: Ich war völlig überfordert.
Ich musste lernen, Vater zu sein. Ehemann zu sein.
Ein gutes Vorbild hatte ich nie.
Obendrein hatten wir nun fast einen Hektar Land und Tiere.
Das war vielleicht die größte Schwelle von allen:
Nicht mehr ständig Neues zu starten.
Sondern wirklich hier zu sein.
Stabilität zu schaffen für meine Familie
Doch im Versuch, all dem gerecht zu werden, verlor ich mich selbst und damit das, was ich der Welt zu geben hatte.
Mein Geschenk an mich
Also begann ich vor etwa einem Jahr, mir die 1-2 Stunden am frühen Morgen zu nehmen, bevor meine Familie wach ist, um für mich zu arbeiten und mir die Fragen zu stellen:
Wer bin ich eigentlich?
Was ist meine Essenz und was sind meine Gaben?Wie bringe ich all das in eine Form, die meine Familie versorgt – und der Welt dient?
Was habe ich in dieser Zeit gemacht?
Ich habe ausprobiert, verworfen, gelernt.
Geschrieben. Gebaut.
Getestet, was trägt – und was nicht.
Schritt für Schritt habe ich mich durch den Nebel getastet.
Ich wusste nicht, wo es hinführt. Ich wusste nur, dass ich aufbrechen musste.
Und heute – fast ein Jahr später – beginnt sich etwas zu ordnen.
Nicht weil ich angekommen bin.
Sondern weil ich nicht mehr aufhöre, den nächsten kleinen Schritt zu suchen und zu gehen.
Dadurch habe ich mich besser kennengelernt, meine Gedanken, meine Gefühle, meine Wirkung auf die Menschen. Was ich gut kann und was nicht.
Eine Gabe, die ich heute benennen kann:
Ich sehe das, was du (noch) nicht siehst.
Das ist nicht vom Himmel gefallen.
Mein Weg hat mich gezwungen, die Welt immer wieder aus neuen Perspektiven zu betrachten.
Ich bin oft gesprungen – manchmal aus Neugier, manchmal aus Schmerz.
Ich bin meinem Herzen gefolgt, selbst wenn es unlogisch war oder Angst machte.
Meine Gabe zeigt sich manchmal in einem Gespräch – wenn jemand aufhört, Auswege zu suchen und plötzlich anfängt, sich selbst zu sehen.
Und manchmal zeigt sie sich im Blick auf das Große:
Wenn ich spüre, dass KI nicht nur Arbeit ersetzt, sondern Denken.
Wenn ich sehe, dass gesunder Boden keine Innovation braucht, sondern eine Rückkehr von uns Menschen.
Ich sehe Muster, wo andere nur Brüche sehen.
Möglichkeiten, wo andere aufgeben.
Wir sind nicht die Einzigen!
Ich glaube mittlerweile, es gibt Menschen, deren Weg geradlinig verläuft.
Wir brauchen solche Menschen.
Sie geben der Welt Stabilität.
Doch die meisten von uns verändern sich –weil sich das Leben verändert.
Und bei den meisten wird sich auch die Berufung, die Aufgabe, die Form des Wirkens immer wieder ändern.
Manchmal als sanftes Flüstern. Manchmal als schmerzhafter Bruch.
Und das ist kein Fehler.
Das ist der Stoff, aus dem Geschichten entstehen
Wenn du das hier liest und gerade an einer Schwelle stehst – vielleicht mit dem Gefühl, gescheitert zu sein – dann lass mich dir sagen:
Du bist nicht am Ende. Du bist am Anfang.
Die meisten Gaben werden geboren aus Schmerz.
Die kollektive Schwelle
Du stehst an einer Schwelle?
Der Zeitpunkt könnte nicht besser sein.
Denn nicht nur Du veränderst dich.
Auch die Welt selbst steht an einer Schwelle.
Vielleicht spürst du es längst:
Künstliche Intelligenz verändert alles – schneller, als wir begreifen.
Das Geldsystem wankt.
Die Geburtenraten fallen.
Die Gesellschaft ist gespaltener denn je.
Alte Strukturen brechen auf.
Und genau darin liegt die Chance, etwas Neues zu schaffen.
Die, die jetzt gezwungen sind, sich zu verändern, sind nicht die Schwachen.
Sie sind die, die den Takt der Zukunft mitbestimmen können.
Und du kannst einer von ihnen sein.
Ich glaube:
Jetzt ist die Zeit, in der wir wirklich die Welt neu gestalten können!
Mit Klarheit. Mit Mut. Und mit neuen Perspektiven.
Meine jetzige Mission ist simpel:
Aber nicht leicht
Ich möchte mit meinen Perspektiven und Impulsen Leben verändern!
Deshalb schreibe ich.
Ich möchte nicht nur klären, verarbeiten, und Perspektiven zeigen.
Ich möchte es auf eine Art machen, die bewegt.
Ich habe noch einen weiten Weg vor mir, das ist mir klar.
Die (nächste) Schwelle
Der nächste Schritt ist, diesem Newsletter einen richtigen Namen zu geben.
Ab jetzt wird dieses Schreibprojekt hier „Die Schwelle“ heißen.
Warum?
Weil ich sie kenne – die Schwelle.
Ich habe mein Leben an ihr verbracht.
Immer wieder stand ich davor:
Verunsichert. Herausgefordert. Bereit, aber nicht sicher, wohin.
Und genau hier – an der Schwelle – hat sich meine Gabe geformt.
Deshalb will ich von hier aus schreiben.
Von dem Ort, an dem sich alles neu sortiert.
An dem die alten Muster nicht mehr tragen
und das Neue noch keinen Namen hat.
Weil ich glaube, dass aus genau diesem Raum eine andere Zukunft entstehen kann:
Eine Zukunft, die entschleunigt ist
In der Menschen wieder Raum haben für Kunst, Kultur, Familie, Spiritualität.
Eine Welt, in der wir Verantwortung übernehmen – füreinander, für unsere Kinder, für das große Ganze.
Ich weiß nicht, ob das hier reicht, um wirklich etwas zu bewegen.
Aber ich werde mein Bestes geben. Weiterhin. Jeden Tag.
Ich glaube, dass wir gemeinsam die Welt verändern können, wenn genügend Menschen das tun.
Es fängt bei jedem einzelnen von uns an, der den Mut hat, durch die Schwellen in seinem Leben zu schreiten.
Mit jedem Einzelnen, der den Willen und die Kraft findet, das, was dahinter liegt, bewusst und gut für sich und seine Nächsten zu gestalten.
Vielleicht fängt es ja mit dir an?
Wenn du selbst an einer Schwelle stehst – frag dich:
Was ist mir wirklich wichtig?
Wie kann ich echten Wert schaffen?
Für mich selbst, meine Familie und die Menschen um mich herum.
Was ist der nächste Schritt?
Geh ihn!
Wo mein weiterer Weg mich hinführt?
Ich weiß es nicht.
Aber was ich mittlerweile weiß, ist:
Ich bin nicht dafür gemacht, anzukommen.
Ich bin dafür gemacht, den Weg sichtbar zu machen – für mich. Für andere. Für das, was kommt.
Stehst du selbst an einer Schwelle?
Dann erzähl mir davon – unten in den Kommentaren.
Ich lese mit und werde antworten.
Herzlichst,
Dominik



Lieber Dominik
Danke für diesen wunderbar ehrlichen und ermutigenden Text, der für mich in meinem Schwellenland (gekündigter Job, gekündigte Wohnung), Rückenwind bedeutet!
Ich trage diese Themen, wie wir wieder als ganzheitliche Menschen in einem gesunden Beziehungsnetzwerk in Verbundenheit leben können, ohne diese Lebensart zu verklären, mit. Vielleicht mit noch etwas mehr Spiritualität und etwas weniger KI in meinen Texten.
Ich schicke dir ganz herzliche Grüsse aus der Schweiz,
Barbara
Wow, du hast mich abgeholt und mitgenommen, als hätte jemand genau meine Gedanken, meine Zweifel und meinen inneren Weg in Worte gefasst. Ich erkenne mich in jedem Satz wieder. Danke, dass du das so ehrlich teilst. Solche Texte zeigen mir, dass es Menschen gibt, die ähnlich fühlen und denken und es ist inspierend und beruhigend zugleich. Das gibt mir positive Energie, meinen eigenen Weg klarer zu sehen und zu gehen.